Haben Sie in dem Alter, in dem die Jugendlichen jetzt sind, vor denen sie vortragen, schon gewusst, was sie werden wollen? War Finanzdienstleistung damals schon ein Thema, das Sie interessierte?

Rene Fahler: Nein, damals hatte ich noch keinen klaren Plan. Finanzthemen fand ich zwar spannend und ich habe immer gern gerechnet, aber es fehlte mir selbst an Wissen und Vorbildern.

 

Was war das Erste, das Sie sich von Ihrem ersten selbst verdienten Geld „geleistet“ haben?

Rene Fahler: Ein Skateboard

 

Was ist für Sie der Anreiz bzw. die Motivation Workshops mit Jugendlichen zu machen?

Rene Fahler: Ich möchte Jugendlichen das geben, was mir gefehlt hat: Klarheit, Motivation und das Wissen, wie sie mit Geld ihre Zukunft gestalten.

 

Welche Beispiele kommen bei Jugendlichen am besten an?

Rene Fahler: Alles, was mit ihrem Alltag zu tun hat. Streaming-Abos, Handyverträge oder wie sehr sich kleine regelmäßige Konsumausgaben im Jahr aufsummieren.

 

Wo sehen Sie die größten Defizite (Gefahren durch Unwissen) bei Jugendlichen?

Rene Fahler: Beim Umgang mit Konsumkrediten. Konsumkredite sind wie Drogen, sie sind einmal cool und man kommt nur mehr schwer davon weg.

 

Gibt es ein Thema oder Beispiel, das für Überraschung sorgt?

Rene Fahler: Wie stark sich beim langfristigen Sparen der Zinseszinseffekt auswirkt. Einstein soll gesagt haben: „Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient ihn. Wer ihn nicht versteht, bezahlt ihn.“

 

Gibt es einen Satz oder eine Regel über Geld, die Sie immer wieder sagen und die wirklich hängenbleibt?

Rene Fahler: Zuviel gespart hat noch keiner.

 

Haben Schüler:innen einen anderen Zugang zum Thema Finanzen als Lehrlinge? Wenn ja, was unterscheidet diese?

Rene Fahler: Ja, Lehrlinge sind oft schon mitten im Konsumalltag und spüren die Konsequenzen direkt. Während Schüler:innen noch eher theoretisch denken und zum vorausplanen animiert werden müssen.