Haben Sie in dem Alter, in dem die Jugendlichen jetzt sind, vor denen Sie vortragen, schon gewusst, was Sie werden wollen? War Finanzdienstleistung damals schon ein Thema, das Sie interessierte?

Stefan Weinberger: Ich hatte nicht die geringste Ahnung. Zuerst wollte ich Bauingenieur werden, dann hatte ich eine Bar. Dann habe ich Jus stuidiert, um Anwalt zu werden und wurde Finanzberater – was ich seit über 20 Jahren sehr gerne bin.

 

Was war das Erste, das Sie sich von Ihrem ersten selbst verdienten Geld „geleistet“ haben?

Stefan Weinberger: Nach einem anstrengenden Sommer auf einer Baustelle in der Hohenrainstraße habe ich mir mit 16 meine erste Stereoanlage gekauft. Die steht heute noch im Keller.

 

Was ist für Sie der Anreiz bzw. die Motivation Workshops mit Jugendlichen zu machen?

Stefan Weinberger: Kinder und Jugendliche sehen die Welt mit anderen Augen und es ist immer wieder unterhaltsam und interessant, diese Standpunkte kennen zu lernen. Und es hält geistig jung.

 

Welche Beispiele kommen bei Jugendlichen am besten an?

Stefan Weinberger: Keine Ahnung, da müssen Sie die Jugendlichen fragen. 😉

 

Wo sehen Sie die größten Defizite (Gefahren durch Unwissen) bei Jugendlichen?

Stefan Weinberger: Einerseits fallen immer wieder Menschen durch zu wenig Bildung auf Scharlatane herein, andererseits lassen viele Menschen einfach Geld liegen, indem sie falsch sparen. Beides lässt sich durch Bildung zurückdrängen.

 

Gibt es ein Thema oder Beispiel, das für Überraschung sorgt?

Stefan Weinberger: Ich hoffe, eine gewisse Wirkung mit den Beispielen von Ponzi-Schemen zu erzielen.

 

Gibt es einen Satz oder eine Regel über Geld, die Sie immer wieder sagen und die wirklich hängenbleibt?

Stefan Weinberger: Geld verdirbt den Charakter nicht. Es legt ihn aber schonungslos offen.

 

Haben Schüler:innen einen anderen Zugang zum Thema Finanzen als Lehrlinge? Wenn ja, was unterscheidet diese?

Stefan Weinberger: Das kann ich nicht beantworten, da ich noch keine Vorträge vor Lehrlingen gemacht habe.